Die Macht der Musik
Musik ist viel mehr als nur ein schöner Zeitvertreib. Die Art von Musik, die man hört, hängt oft von den Emotionen ab, die man in dem Moment gerade spürt. Das passiert oft unterbewusst und äußert sich daran, dass man beispielsweise Gänsehaut bekommt. Emotionen können beim Hören von Musik auch verändert werden. Das zeigt die große Macht der Musik.
by Elisabeth Wallner
Musik verändert den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung der Menschen. Auch der Hormonhaushalt wird beeinflusst. Je nachdem, welche Art von Musik man gerade hört, wirken die Klänge vor allem auf Nebenniere und Hypophyse. Dadurch können mit Musik auch tatsächlich Schmerzen gedämpft werden. Deswegen wird sie auch in der Medizin verwendet, vor allem der Psychiatrie und bei der Schmerztherapie ist sie sehr beliebt. Eine Langzeitstudie an mehreren Berliner Grundschulen zeigt, dass Musik auch bei der sozialen Entwicklung von Kindern hilft. Bei älteren Menschen kann durch Musik der Abbau von Nervenzellen im Gehirn verhindert werden und wirkt also auch als Gedächtnisstütze. Da beim Musikhören Emotionen ausgelöst werden, wird Musik auch mit persönlichen Ereignissen verbunden. Zum Beispiel wenn man gerade eine Trennung durchmacht und dabei immer ein bestimmtes Lied hört. Obwohl es einen vielleicht ein paar Monate später wieder besser geht, wenn man das Lied hört, werden wieder genau die gleichen Emotionen wie damals ausgelöst. Dadurch werden Flashbacks verursacht, das heißt, dass bestimmte Erinnerungen wieder hochkommen. In diesem Zusammenhang funktioniert Musik wie eine Art Sprache.
Musiktherapie
Wie schon erwähnt kann Musik Schmerzen lindern, deswegen wird sie bei vielen Therapien eingesetzt, wie zum Beispiel bei Alzheimer, Depressionen, Autismus aber auch bei zu früh geborenen Babys. In manchen Krankenhäusern spielt man den Frühgeborenen speziell ausgewählte Musik vor. Es stellte sich heraus, dass der Herzschlag dadurch wesentlich stabiler und gleichmäßiger wurde und die Säuglingssterblichkeit deutlich gesenkt wurde. Dies wird mit dem sogenannten Kopplungseffekt erklärt. So nennt man den Vorgang, wo der Herzschlag sich an den vorgegebenen Rhythmus der Musik koppelt. Musik bewirkt dabei eine geringere Ausschüttung von Stresshormonen und steigert die Ausschüttung von schmerzkontrollierenden Betaendorphinen, also empfindet man tatsächlich weniger Schmerz...